Wasserkühlung – Auswahl der Pumpe / Geräuschentwicklung / Drehzahl

Wir helfen bei der Auswahl der Pumpe für eine individuelle Wasserkühlung und geben Tipps zu Drehzahl und Geräuschminderung im Betrieb.

Die Pumpe ist das Herzstück einer Wasserkühlung. Sie befördert das Kühlmedium Wasser durch den gesamten Kreislauf. Hier gilt es die richtige Pumpe für ihr System auszuwählen. Wir erläutern Vor- und Nachteile diverser Modelle und zeigen ihnen worauf Sie beim Kauf einer Pumpe achten sollten. hier gilt es zwischen Förderhöhe, Fördermenge und Drehzahl zu entschieden.

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Richtige Drehzahl und Druck einer Pumpe

Die Wahl der richtigen Drehzahl beeinflusst zum einen die Geräuschentwicklung und zum anderen auch die Kühlleistung. Die Zeit spielt hier eine entscheidende Rolle. Die Abwärme soll ja an die Kühlrippen des Radiators abgegeben und dort vom Lüfter abgeführt werden. Dieser Prozess braucht natürlich eine gewisse Zeit. Fließt das Wasser jetzt schnell durch den Radiator ist die Zeit der Wärmeabgabe natürlich geringer, als wenn das Wasser gemächlich durchfließt. Deswegen macht es keinen Sinn die Pumpe möglichst schnell laufen zu lassen. Für eine Laying Pumpe reichen Drehzahlen zwischen 2000 und 2500 U/min aus. Dies sind natürlich nur grobe Richtwerte. Zudem geht eine hohe Drehzahl mit einer höheren Geräuschbelastung einher. Wer also auf Flüster-leisen Betrieb Wert legt sollte hier ebenfalls geringere Pumpendrehzahlen anstreben.

Die Drehzahl richtet sich ebenfalls nach der Anzahl der verbauten Komponenten in einem Kreislauf. Sind nur wenige Komponenten (CPU/GPU/Radiator) im Kreislauf, reichen sehr geringe Drehzahlen aus. Erhöht sich die Komponenten-Anzahl (RAM/Spannungswandler/HDD/Mainboard-Chip/mehrere Radiatoren) müssen Sie die Pumpendrehzahl etwas höher ansetzen.

Pumpendruck

Der Widerstand, den das Wasser zu bewältigen hat, erhöht sich je mehr Komponenten sich im Kühl-Kreislauf befinden. Das Wasser wird nicht nur durch Radiatoren gebremst sondern auch durch die enorm fein gearbeiteten Kühlkörper von CPU, RAM , Grafikkarte etc. Für ein Standart-System in dem CPU und Grafikkarte gekühlt werden reicht so ziemlich jede Pumpe, die es aktuell auf dem Mark zu erwerben gibt. Diejenigen unter ihnen, die es besonders Leise mögen, greifen hier am besten zu einer D5 Pumpe. D5 Pumpen laufen extrem leise und das sogar bis Stufe 3. Dafür haben Sie etwas weniger Druck. Bei Systemen mit vielen Komponenten greifen Sie am besten zu einer DDC Pumpe.

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Laying DDC Pump

Regelung (PWM, Volt, Potentiometer)

Es gibt verschiedene Variationen, wie Sie die Pumpe und deren Drehzahl einstellen können. Die einen sind komfortabel über eine Software einstellbar. Andere lassen sich im Bios über die CPU-Lüfter-Einstellung regeln. Wiederum andere lassen sich nur an der Rückseite der Pumpen über einen Drehregler (Potentiometer) einstellen. Fakt ist, dass es hier völlig egal ist welche Variante Sie wählen, denn die Pumpe wird nur beim befüllen und entlüften verstellt. Ansonsten sollte sie immer konstant mit einer Drehzahl laufen. Hier entscheidet nur der Wunsch nach Komfort oder der Geldbeutel welche Variante Sie wählen.

Eine Softwarelösung wie es bei Aquacomputer häufig eingesetzt wird bringt eigentlich nur 2 Vorteile. Zum einen können Sie direkt die Drehzahl in der Software sehen und Einstellen. Zum anderen bietet die Software für die meisten Pumpen einen Entlüftungsmodus per Mausklick. Beim Entlüften wird die Pumpe immer wieder zwischen maximal und minimaler Drehzahl angesteuert. Das drückt die Luft im Idealfall komplett in Richtung Ausgleichsbehälter und somit aus dem Kühlkreislauf. Diesen Vorgang müssten Sie sonst manuell durchführen oder alternativ das Gehäuse zu allen Richtungen neigen bis du Luft komplett aus dem System ist.

Geräuschentwicklung bei einer Pumpe reduzieren

In Pumpen sind drehende Teile am Werk. Diese erzeugen dementsprechend auch Vibrationen die, wenn Sie ans Gehäuse übertragen werden, durchaus hörbar sind. Um dies zu vermeiden, werden Gummis oder Schwamm-artige Dämpfer zwischen Pumpe und Gehäuse befestigt. Diese verhindern die Vibrationsübertragung zwar nicht komplett, mit ihnen ist es aber Geräusch-technisch deutlich angenehmer. Es kann auch vorkommen, dass sie ein leichtes Fiepen hören. Dies tritt bei gewissen Drehzahlbereichen auf. Das durchaus nervige Geräusch lässt sich aber durch Anpassung der Drehzahl der Pumpe beseitigen.

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Entkopplung vom Gehäuse

Wichtige Infos zur Pumpe

Entgegen der Annahme vieler saugt die Pumpe in einer Wasserkühlung weder Luft noch Wasser an. Die Pumpenkammer muss also vor dem Betrieb schon mit Wasser gefüllt sein. Der Ausgleichsbehälter sollte sich also im Idealfall direkt über dem Pumpen-Zulauf befinden oder zumindest auf gleichem Niveau wie die Pumpe. Ist dies nicht der Fall, gelangt das Wasser nicht von alleine in die Pumpenkammer. Wird diese nun trocken Betrieben, kann es im schlimmsten Fall zu einem Lagerschaden führen. Sollte die Pumpe auf Grund von Platzmangel doch mal ganz wo anders verbaut werden, hilft dieser kleine Trick. Befüllen Sie ihren Ausgleichsbehälter und drücken mit Hilfe einer Luftpumpe und einem Schlauch, der am Ausgleichsbehälter befestigt wird, das Wasser Richtung Pumpenkammer. Ist die Pumpenkammer einmal gefüllt, zieht sie das restliche Wasser wieder von selbst an.

Mythos Förderhöhe der Pumpe

Die Förderhöhe gibt an wie, hoch das Wasser gepumpt werden kann wenn ein Schlauch senkrecht angeschlossen ist. Verabschieden sie sich von dem Gedanken, dass die Förderhöhe in ihrer Wasserkühlung irgendeine Relevanz hat. Wenn das System einmal komplett befüllt und entlüftet ist, wird ein konstanter Druck aufgebaut. Das abgepumpte Wasser steht mit dem gleichen Druck an der Ansaugseite wieder an. Das heißt im Klartext, dass die Pumpe die besagte „Förderhöhe“ nur einmal beim befüllen überwinden muss und dann fast ohne Druck aufbauen zu müssen weiter läuft. Selbst wenn Sie ihren Kühlkreislauf auf 2 Stockwerke in ihrem Haus aufteilen würden und die Pumpe nur mit 1,5m Förderhöhe angegeben ist, läuft ein komplett befüllter Kreislauf auch dann sauber durch. Viel wichtiger ist hier der Druck den eine Pumpe erzeugen kann. Zu dem Thema erfahren Sie näheres im ersten Abschnitt.

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Nützliche Links

Weitere Tipps und Tricks zu Hardware finden Sie hier.


Beitragsbildquellen: Fotos IT Tweak

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