Laut Raspberry Pi Hersteller ist eine SD-Karte mit 32GB das Maximum. Doch es geht auch wesentlich mehr. Ubuntu oder das Offizielle Raspbian Stretch auf eine 128GB SD-Karte installieren.
Ein Raspberry Pi besitzt keine Anschlüsse für interne Festplatten. Er arbeitet mit einer SD-Karte die in den Slot an der Unterseite des Pis eingesteckt wird. Als Windows-Nutzer stellt Sie das vor ein Problem, denn die Speicherkarte muss erst in FAT-32 formatiert werden damit sie Linux auf die SD-Karte kopieren können. Dieses Tutorial zeigt ihnen wie Sie auch größere SD-Karten in FAT32 formatieren und Linux mit ihrem Windows-PC auf die SD-Karte installieren.
Technisches Vorwissen SD-Karten im Raspberry Pi
Mit einem aktuellen Windows-Rechner können nur die Formate exFat und NTFS formatiert werden. Das stellt die Windows-Nutzer vor ein Problem, wenn Sie das Linux Betriebssystem auf die SD-Karte kopieren möchten. Der Raspberry Pi arbeitet normalerweise mit einem Linux Betriebssystem. Diese haben andere Formatierungs-Formate die Windows in den meisten Fällen nicht lesen oder anlegen kann.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit das Betriebssystem trotzdem per Windows auf die SD-Karte zu kopieren. Dazu müssen Sie die Speicherkarte in das alte FAT-32-Format formatieren. Windows selbst kann das leider nicht mehr. Zudem kommt noch das Problem das FAT-32 nur Speicherkarten erkennt die eine maximale Größe von 32GB haben. Es gibt jedoch einige Windows-Tools die auch größere Karten in FAT-32 formatieren können.
Zwar ist der Raspberry Pi auch in seiner dritten Version offiziell nur mit maximal 32GB angegeben, doch die Praxis zeigt anderes. Die größte Speicherkarte die von IT Tweak verwendet wurde, hat 128GB. Doch hier gilt es erst im Vorfeld zu recherchieren, denn es funktioniert nicht jede Karte. Im Test wurde eine 128 GB SanDisk Ultra micro SDXC I verwendet. In einem vorherigen Versuch wurde eine 64GB Karte vom gleichen Hersteller getestet, aber diese lies sich nicht in FAT32 Formatieren.
Tool zum formatieren von FAT32
IT Tweak hat mehrere Tools getestet, aber nur eines brachte den gewünschten Erfolg. Es nennt sich MiniTool Partition Wizard und ist ein kostenloses Tool, dass Sie weiter unten im Artikel herunterladen können. Der SD Card Formatter hat leider nicht mit der verwendeten Speicherkarte funktioniert. Ist die Speicherkarte formatiert, brauchen Sie noch eine Linux Distribution die für den Pi geeignet ist. Für Anfänger nehmen wir in diesem Tutorial Ubuntu Mate. Es wurde auf den Raspberry Pi zugeschnitten und lässt auch ohne großes Vorwissen leicht installieren. Ein Link zum download befindet sich ebenfalls weiter unten. Alternativ können Sie das Offizielle Raspbian installieren. In der aktuellen Stretch Version gibt es mittlerweile auch eine Grafische Oberfläche und weitere nützlich Tools.
Vorbereitung
Laden sie sich ihr bevorzugtes Linux Image herunter und wählen Sie das für Sie passende Formatierungstool aus.
- Raspbian OS Download (Offizielles Betriebssystem des Raspberry Pi)
- Ubuntu Mate Image für Raspberry Pi
- MiniTool Partition Wizard (getestet mit 128GB SD-Karten)
- SD Card Formatter Download (funktionierte nicht mit 128GB SD-Karten)
- Win 32 Disk Imager
128GB SD-Karte in FAT-32 formatieren
- Starten Sie MiniTool Partition Wizard, klicken mit der rechten Maustaste auf ihre SD-Karte und wählen Delete.
- Klicken Sie wieder mit der rechten Maustaste auf den nun unzugewiesenen Bereich der SD-Karte und wählen Create.
- Unter File System wählen Sie FAT-32 aus und bestätigen mit OK.
- Als letzten klicken Sie auf den grünen Haken links oben damit alle Aktionen durchgeführt werden.
Ubuntu mate auf die SD-Karte kopieren
Das heruntergeladene Ubuntu mate muss erst noch mit WinRAR entpackt werden. Erst nach dem Entpacken erhalten Sie die benötigte Image-Datei. Dies gilt auch für das offizielle Raspbian Stretch.
- Heruntergeladenes Ubuntu Mate mit WinRAR entpacken.
- Starten Sie Win32 Disk Imager, klicken auf das durchsuchen Symbol und wählen auf ihrer Festplatte das Ubuntu mate Image aus.
- Die Datei muss die Endung .img haben ansonsten haben Sie die Ubuntu Datei noch nicht entpackt.
- Vergewissern Sie sich, das der Laufwerksbuchstabe der in der Auswahl Datenträger steht, dem ihrer SD-Karte entspricht und klicken danach auf Schreiben.
Ubuntu mate oder Raspbian Stretch installieren
- Nach dem Sie den Kopier-Vorgang abgeschlossen haben, entnehmen Sie die Speicherkarte und stecken Sie in ihren Raspberry Pi.
- Schließen Sie Tastatur, Maus und HDMI-Kabel an und stecken danach die USB-Stromversorgung ein um den Raspberry Pi zu starten.
- Ubuntu fängt nun an das Betriebssystem zu installieren. nach dem Sie ein paar Grundlegende Einstellungen wie Sprache und Benutzernamen eingegeben haben, ist das Betriebssystem fertig installiert. Sie können jetzt mit ihrem Raspberry Pi arbeiten.
Nützliche Links
Weitere Tipps und Tricks zum Raspberry Pi finden Sie hier.
Wenn man ein Raspberry-Image mit win32diskImager (oder unter Linux mit dd) auf eine SD-Karte kopiert, muss die SD zuvor gar nicht formatiert werden!
Um unter Windows einen Laufwerksbuchstaben (z.B. F:) zu erhalten, kann auch (dr)exFAT verwendet werden, was mit Windows-Bordmitteln möglich ist. Das Schreiben des Images überbügelt die vorhandene Partitionierung+Formatierung der SD.
Das mag vielleicht bis zu einer Größe von 32GB zutreffen, aber bei meinen 64GB und 128GB Karten funktionierte das schreiben des Images nicht.
Wenn es bei ihnen auch so funktioniert, ist doch super.